SUP-Challenge ’22


27.852,68€ Spenden kamen zusammen

Das Paddeln für den guten Zweck hat sich gelohnt. Insgesamt 27.852,68 Euro kamen bei dem Spendenmarathon im Frühjahr 2022 zusammen. Dafür haben sich Prof. Dr. Dr. Birgit Burkhardt, Kinderonkologin am UKM und ihr Team ordentlich ins Zeug gelegt. Am 20. September wurden die beiden Schecks über jeweils 13.926,34 Euro an den Verein Herzenswünsche und die Stiftung Bürger für Münster übergeben.

Zusammen mit ihrem Team hat Birgit Burkhardt im Mai dieses Jahres die Strecke von exakt 262 Kilometer als StandUp-Paddlerin von Münster bis Greetsiel geschafft. Der Paddel-Marathon wurde nach neun langen Tagen, insgesamt 52,6 Stunden Paddeln und 83.955 Paddelschlägen bewältigt.

Event im Hafen

Der Start

Gestartet war die SUP-Challenge 2022 am 14. Mai 2022 im Stadthafen von Münster mit einem spektakulären Event.

Start der SUP-Challenge ’22 im Stadthafen von Münster



Gestartet war die SUP-Challenge 2022 am 14. Mai 2022 im Stadthafen von Münster mit einem spektakulären Event. Auf den ersten Kilometern wurden die Paddler von der MS-Günther begleitet. Dann ging es in neun Etappen über den Dortmund-Ems-Kanal und weiter bis nach Greetsiel.

Verfolgt wurden die Paddler unterwegs stets von einer großen Fangemeinde: Sei es auf verschiedenen Social Media-Kanälen oder durch den regelmäßigen Newsletter. Interessenten waren gewissermaßen immer live dabei. Schließlich wollten sie zeitnah verfolgen, auf was für eine Challenge sie ihr Geld gesetzt haben.

Am Anfang der SUP-Challenge konnten Interessierte auf den Erfolg der Challenge Geldbeträge setzen. Die angekündigten Spenden trudelten nach dem 22. Mai auf dem Konto der SUP-Challenge 2022 ein. Viele Spender überwiesen aber auch gleich zum Start der Benefizaktion ihre Spendenbeiträge.

Es blieben aber nicht die einzigen Spenden, die den hohen Endbetrag ausmachten. Viele Wegbegleiter, wie das Kanucamp Lingen haben ihren Tageserlös an die SUP-Challenge 2022 gespendet. Auch das Charity-Event zum 70-jährigen Jubiläum der DLRG Oelde hat die ganzen Einnahmen an die SUP-Challenge gespendet.

Das ganze Team um Birgit Burkhardt sagt Danke und ist mehr als begeistert von der Spendenhöhe. Die Summe wird jetzt aufgeteilt. Der Verein Herzenswünsche e.V. und die Stiftung Bürger für Münster freuen sich über einen Scheck über jeweils 13.926,34 Euro. Die Schecks wurden am 20. September im Stadthafen Münster an die Vorsitzenden der beiden Organisatoren überreicht.

Video vom Start

Das Video zeigt Ausschnitte des Started der SUP-Challenge ’22

Der Verein Herzenswünsche möchte mit den Spenden einigen schwerkranken Kindern ihren großen Wunsch erfüllen. Und die Kindergärten in Coerde freuen sich über die Spenden, denn damit können Zirkusprojekte umgesetzt werden.

Bei der Spendenübergabe waren einige Mitstreiter aus dem Team der SUP-Challenge im Hafen dabei. Nach dem großen Erfolg der Aktion wurden Birgit Burkhardt und ihr Team aufgefordert im kommenden Jahr noch einmal wieder mit einer Challenge anzutreten, um Spenden zu sammeln. „Nach der SUP-Challenge 2022 ist vor der SUP-Challenge 2023!“


Unser Tagebuch

Die SUP-Challenge 2022 ist gestartet!

Großer Bahnhof zum Start der SUP-Challenge: Am vergangenen Samstag, den 14. Mai war der Start der SUP-Challenge 2022 im Münsteraner Stadthafen. Auf die Minute pünktlich um 12.30 Uhr zusammen mit der MS Günther.

Die Stimmung war bereits kurz vor 12 Uhr bombastisch und ansteckend, zumal immer mehr SUP-Challenge-Begeisterte eintrudelten, welche sich den Start auf keinen Fall entgehen lassen wollten. Am Ende dümpelten zudem rund 30 SUPs, Kanus und Kajaks erwartungsvoll im Hafenbecken und warteten auf den Startschuss.

Als die Corona Brass Brothers und der Posaunenchor der WWU anfingen die EuroVisions-Fanfare zu spielen, gingen bei allen die Emotionen durch. Das waren wirklich bewegende Momente.

Als die ganzen PaddlerInnen dann gemeinsam mit der MS Günther von Musik begleitet aus dem Hafen paddelten, war es ein perfektes Bild. Wir haben es mit einer Drohne festgehalten und gefilmt. Das war ein Gänsehautmoment. Sogar die Musiker waren gerührt, weil alles so wunderbar zusammenpasste.

Vom Hafen Münster ging es in unserer großen Gruppe zuerst Richtung Schleuse und dann weiter zur Marina Fuestrup. Das sah alles wirklich spektakulär aus. Die MS Günther vorneweg und dahinter der Tross der PaddlerInnen. Nach nur wenigen Kilometern erreichte die kleine Flotte die Schleuse. Die Umgehung der Schleuse war definitiv nicht ohne, aber sie war natürlich nichts, was die Sportler hätte aufhalten können. Sie erwies sich trotzdem als komplizierter und kräfteraubender als vorher gedacht.

Birgit Burkhardt vorneweg erreichte der Paddler-Verband am späten Nachmittag die Marina Fuestrup – bei schönstem Wetter. Dort war schon alles für die SUP-Challenge vorbereitet, so dass man den Abend gemeinsam mit einem Bier und Pommes ausklingen lassen konnte.

Am zweiten Tag ging es schon früh los. Das Ziel am Sonntagabend war Riesenbeck. Ganze 30 Kilometer haben die verbliebenen vier Paddler zusammen zurückgelegt. Das ist schon eine ordentlich anspruchsvolle Strecke. Unterwegs grüßten viele von vorbeiziehenden Schiffen und vom Weg neben dem Kanal die SUP-Paddler. Die Aktion ist tatsächlich bekannt aus den Medien – aus Funk und Fernsehen.

Als die kleine Gruppe in Riesenbeck ankam, erwarteten dort Susi und Peter Holkenbrink die Paddler mit einem wunderbaren Picknick. Mit frischen Sachen vom Wochenmarkt. Am heutigen Montag, den 16. Mai steht die längste Etappe der ganzen Tour an. Mal sehen, was das Wetter bringen wird – denn für den Nachmittag sind Gewitter und Sturm angesagt.

Die Nordsee rückt näher

Seit dem fulminanten Start der SUP-Challenge im Hafen von Münster und dem zweiten ereignisreichen Paddeltag hat sich wieder viel getan. So langsam rücken wir tatsächlich der Nordsee näher. Aber machen wir uns nichts vor: es liegen noch einige Etappen und viele Kilometer vor uns.

Der Montag, unser Tag 3, startet schon früh. Heute steht für uns die längste und vielleicht auch anstrengendste Etappe der SUP-Challenge an. Nicht nur legen wir heute 40 Kilometer zurück, unterwegs müssen auch noch 4 Schleusen überwunden werden. Das bedeutet: viermal mit den Boards und allem Gepäck aus dem Wasser raus, um die Schleuse herum und dann erst geht es weiter. Von Riesenbeck geht es weiter in Richtung Hanekenfähr.

Begleitet werden wir auf einem Teil der Strecke von Rasmus und dem DLRG-Team Oelde. Rasmus ist Patient bei Birgit und wollte auf jeden Fall bei der SUP-Challenge dabei sein und mitpaddeln. Tatsächlich hätten wir uns keine bessere Unterstützung wünschen können. Unterwegs haben wir zusammen viel Spaß.

Die letzten Kilometer der Etappe legen wir dann alleine zurück. Gerade richtig im Flow, müssen wir uns allerdings 5 Kilometer vor unserem Tagesziel Hanekenfähr wegen eines heftigen Gewitters unterstellen.

Auch am Dienstag, an Tag 4, gibt die SUP-Challenge wieder alles. Heute werden wir tatkräftig von Heike unterstützt und wer weiß, welche Special-Guests an diesem Tag noch dazu kommen. Wir Drei starten den vierten Tag direkt mal mit dem bisher schnellsten Kilometer der SUP-Challenge. Wir haben uns mal richtig ins Zeug gelegt. Nicht schlecht. Und dann ist es auch schon so weit: Wir erreichen das Kanucamp Lingen und somit auch die angekündigten MitpaddlerInnen. Zuallererst dürfen wir eine ausgiebige Kaffeepause genießen und danach das wunderbare Gelände des Kanucamps Lingen erkunden. Das Kanucamp Lingen ist ein wirklich idyllischer Ort, wo man gerne Rast macht oder tolle Touren starten kann. Wir wollen unbedingt bald wiederkommen.

Nachdem unsere MitpaddlerInnen, eine Gruppe von Schülern der Klasse 8 des Franziskus Gymnasiums in Lingen für die Tour vorbereitet und eingewiesen sind, geht es wieder aufs Wasser. Wir sind ja nicht zum Spaß hier. Zumindest nicht nur. Und auch heute haben wir auf dem SUP wieder eine besondere Helferin: Mathilda. Was sollen wir sagen? Zum Glück hatten wir Mathilda dabei, ansonsten wären wir nicht so gut durchgekommen mit den ganzen Kanus um uns herum.

Unsere Steuerfrau Mathilda hat immer alles im Blick. Ein Hoch auf sie! Birgit und Heike kennen Mathilda als Patientin. Sie wollte es sich – wie am Tag zuvor Rasmus – nicht nehmen lassen mitzupaddeln. Aber nicht nur Mathilda will unbedingt dabei sein, auch Louis. Louis ist auch ein ehemaliger Patient.

Im Kanucamp meldete sich außerdem eine Familie eines ehemaligen Patienten, die von der SUP-Challenge erfahren hat. Da diese das Projekt gut findet und gerne unterstützen will, hat sie ganze 1.000 Euro an die SUP-Challenge gespendet. Wir sind sprachlos und freuen uns sehr über diesen Zuspruch. Vielen, vielen Dank!!

Auch wenn es unglaublich schön war und viel Spaß gemacht hat, im Kanucamp Lingen müssen wir aber auch wieder Tschüss sagen. Lingen ist schließlich nicht unser Tagesziel. Wir wollen weiter nach Varloh.

Weiter geht es mit der fünften Etappe der SUP-Challenge. Wir feiern quasi Halbzeit. Bisher läuft alles sehr gut. Beim Paddeln vergeht die Zeit wie im Fluge. Heute geht es von Varloh nach Lathen. Ganze 35 Kilometer stehen auf dem Plan und das Wetter soll bombastisch werden. Klingt also nach perfekten Voraussetzungen für den heutigen Tag.

Unterwegs sind wir vor allem von der Schönheit des Emslandes fasziniert. Vom Ufer aus schauen uns einige Tiere neugierig zu. So beobachten ein paar Enten, ein Hase unser Treiben und dann steht auf einmal ein echtes Urvieh von Rind vor uns im Wasser. Wir verstehen das vollkommen. Uns ist schließlich auch heiß und so eine Abkühlung ist wirklich verlockend. Zurzeit ist es etwa 28 Grad warm. Blöd nur, dass man an Rinder keine Fyer verteilen kann. An Bootsbesatzungen nämlich schon, wie wir heute immer mal wieder beweisen. Thomas drückt bei jedem vorbeifahrenden Boot den neugierigen Passagieren einen unserer Flyer in die Hand und erzählt von der SUP-Challenge. So macht man richtig Werbung!

Während wir weiter in Richtung Lathen paddeln, sehen uns noch ein paar Pferde von den umliegenden Weiden beim Paddeln zu. Tag 5 ist wirklich eine sehr schöne Etappe. Wir kommen wohlbehalten und immer noch ganz fit in Lathen an und tragen zum ersten Mal wieder Jeans!! Das ist ein Moment, der mit einem Bier gefeiert werden muss. Gesagt getan. Aber nicht zu lange, schließlich geht es morgen mit den Profis der Firma Siren weiter, die ihre Unterstützung angeboten haben und uns einige ihrer Boards für einen Test überlassen wollen. Dafür wollen wir wieder richtig fit sein.

Für den nächsten Tag sind heftige Unwetter und sogar Gewitter angekündigt. Hoffentlich können wir uns unterwegs irgendwo unterstellen und den Sturm abwarten…

In Greetsiel angekommen…

In Greetsiel angekommen

Nach 262 km in Greetsiel angekommen

Zusammen mit ihrem Team hat Birgit Burkhardt die Strecke von exakt 262,03 Kilometer als StandUp-Paddlerin von Münster bis Greetsiel geschafft. Das Paddel-Marathon wurde nach neun langen Tagen, insgesamt 52 Stunden Paddelns, 83.955 Paddelschlägen bewältigt. Wie vorhergesagt erreichte die Challenge am Sonntagnachmittag pünktlich um kurz nach 16.00 Uhr den Hafen von Greetsiel.

Von Emden aus ging es dann Richtung Hinte. Dort wurden wir zur Mittagspause an der Hinter Mühle mit Kaffee und Kuchen erwartet. Teammitglied Wiebke, unsere ortskundige, gute Seele, hatte alles wundervoll organisiert. Wir können uns wirklich nicht beschweren, was unsere Verpflegung anging. Hätten wir nicht nach Greetsiel gemusst, hätten wir wahrscheinlich länger an der Hinter Mühle verweilt. Es ging aber weiter. Vorbei an so vielen kleinen Häuschen mit eigenem Steg. Ein solches Grundstück und ein kleines Haus ist nach diesem Tag ein Traum von uns allen. Am Wasser leben, ist einfach schön.

Auf die letzten Meter mussten wir dann nochmal beim Tempo zulegen und die Schlagzahl deutlich erhöhen. Schließlich hatten wir allen Beteiligten versprochen um spätestens 16 Uhr in Greetsiel anzukommen. Um in den Greetsieler Hafen zu gelangen, mussten wir die Boards aber umtragen. Darin sind wir zum Glück mittlerweile Profis. Einmal nur noch über das Sieltor und schon sind wir da. Die Nordsee ist erreicht nach 9 Tagen und 262 Kilometer!

Kurz bevor die meisten der in Greetsiel stationierten Fisch- und Krabbenkutter bei Flut an diesem Sonntagnachmittag wieder zur Arbeit ausliefen, drehten Birgit Burkhardt von mehreren Boards und Teammitgliedern begleitet ihre Ehren-Runde im Hafen. Das war durchaus spannend, denn eigentlich sind SUP-Boards im Hafen von Greetsiel verboten. So schreibt es die Hafenordnung vor.

Der erste Paddelschlag im Greetsieler Hafen fühlt sich an wie ein Siegeszug. Die SUP-CHALLENGE 2022 ist geschafft!! Und was sagt Birgit direkt im Hafen mit schmerzenden Gliedern aber funkelnden Augen: „Ich will zurück und ich will nochmal!“ Birgit! Wir wollen unseren Triumph jetzt feiern. Frag uns morgen nochmal. Aber dann brauchen wir auf alle Fälle eine neue Herausforderung. Diese haben wir nämlich gemeinsam gerockt. Ein Hoch auf das SUP-CHALLENGE 2022 Team! Ohne Euch hätten wir die SUP-CHALLENGE niemals so gut gemeistert. Es war auf jeden Fall auch eine tolle Teamleistung.

Das Krabbenbrötchen hatten wir uns alle als Belohnung doppelt und dreifach verdient. Blöd nur, dass wir dafür hätten früher da sein müssen. Mist aber auch! Der Fischverkäufer hätte uns zu gerne die 15 Krabbenbrötchen verkauft, schließlich hat er wie ganz viele in Greetsiel von der SUP-CHALLENGE gehört, aber als wir unsere Bestellung aufgeben, müssen wir erfahren, dass die ganzen Krabben an diesem Tag schon verkauft sind. Dafür haben wir aber die besten Backfischbrötchen ganz Greetsiels bekommen und mit so viel köstlicher Remoulade, dass selbst die Touristen neidisch auf unsere Backfischbrötchen wurden. Aber wir sind ja auch zur Nordsee gepaddelt!

Ganz geschafft und voller Glücksgefühle haben wir am späten Nachmittag vor der großartigen Hafenkulisse von Greetsiel unseren frischen Backfisch verspeist und haben diesen unvergesslichen Moment genossen. We did it: Die SUP-CHALLENGE 2022 ist geschafft. Danke an alle, die dazu beigetragen haben. Danke an Birgit, die der unermüdliche Motor der Mission war.

Strecker der SUP-Challenge '22 - © Leaflet